Ein Mountainbike mit Carbonrahmen wurde von einem mit geringer Geschwindigkeit fahrenden
Pkw seitlich getroffen.
Der Radfahrer blieb bei dem Aufprall zum Glück unverletzt; streitig waren die Schäden am Fahrrad.
Äußerlich wirkt das Rad zunächst
unbeschädigt, Bild 1. Bei genauer Betrachtung werden jedoch Haarrisse im Tretlagerknoten erkennbar, Bild 2. Ergebnis der Unfallanalyse
ist, dass just dieser Bereich bei der Kollision besonders belastet wird, ein Schaden also durchaus zu erwarten ist. Dabei waren die
besonderen Eigenschaften des Werkstoffs zu berücksichtigen. Carbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK) ist zwar sehr stabil, aber spröde.
D.h. der Werkstoff verformt sich nicht, sondern bricht oder reißt, wenn eine bestimmte Last erreicht wird.
Die zerstörungsfreie Prüfung von Rahmen oder Komponenten auf von außen nicht sichtbare Beschädigungen spielt vor allem bei Carbonbauteilen
eine wichtige Rolle. Dazu gibt es verschiedene Verfahren (Resonanzprüfung, Computertomografie, Ultraschallanregung, Belastungsprüfungen),
die jeweils unterschiedlich aufwändig sind. Bei der Fahrradgabel aus Carbon (Bild 3) zeigt sich z.B. im CT-Röntgenbild, dass sie keine
verdeckten Risse o.ä. aufweist. Welche Methode zielführend ist, hängt nicht nur von technischen Faktoren ab, sondern kann auch
eine wirtschaftliche Frage sein. Wir entscheiden deshalb im konkreten Einzelfall, welche Prüfmethodik erforderlich und sinnvoll ist und
arbeiten bei Bedarf mit kompetenten Partnern zusammen.
Bild 4 zeigt unsere Fahrradanalyse-Station, mit Montageständer, Spezialwerkzeug und Messapparaturen.
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